Annäherung

Die angemessene Art, einem großen Philosophen zu gedenken, besteht darin, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund bietet das Hegel-Haus unter dem Titel „Hegel im Hegel-Haus“ eine Veranstaltungsreihe an, die an Hand von Einführungen, thematischen Seminaren und Lektüre-Kursen philosophisch interessierten Zeitgenossen einen zeitbezogenen Zugang zum Hegelschen Denken eröffnen möchte.

Die Veranstaltungen sprechen sowohl diejenigen an, die eine erste Bekanntschaft mit Hegel machen, als auch jene, die sich, ange­regt durch bereits gemachte Erfahrungen, weitergehend mit Aspekten dieser Philosophie auseinandersetzen wollen. Nicht zuletzt möchten die Veranstaltungen denjenigen ein Forum bieten, die, philosophisch interessiert, den Gedankenaustausch und die Diskussion mit anderen suchen.

Hegel beendete seine Vorlesung über die Philosophie der Geschichte mit der Aufforderung an seine Studenten, „den Geist der Zeit... zu ergreifen und - jeder an seinem Ort - mit Bewußtsein an den Tag zu bringen“. Er bringt darin zum Ausdruck, was Philosophie für ihn bedeutet: Auseinandersetzung mit der eigenen Zeit und Wirklichkeit. Diese Aufforderung richtet die Hegelsche Philosophie auch an uns.

Beschäftigung mit Hegel bedeutet so nicht, sich lediglich von einem vergangenen Denken Kenntnis zu verschaffen. Eine nur geschichtliche Behandlung der Philosophie verwandelt sie in „eine tote Meinung“, in „Gelehrsamkeit, die vorzüglich darin besteht, eine Menge unnützer Sachen zu wissen.“ (Hegel, „Geschichte der Philosophie“) Vielmehr geht es darum, die von Hegel uns gestellte Aufgabe als immer wieder neu zu lösende Aufgabe zu begreifen und sie für die Gegenwart neu zu formulieren, denn so Hegel „in der Philosophie sind wir in der Gegenwart“.